Wanderreiten

Wanderreiten bezeichnet mehrtägige Wanderungen zu Pferd.

Im Mittelpunkt stehen dabei das Naturerlebnis, die langsame, ursprüngliche und umweltfreundliche Art des Reisens, das bessere Kennenlernen sowohl der Landschaft als auch des Pferdes, mit dem man beim Wanderreiten den ganzen Tag zusammen ist und von dessen Wohlergehen das Ankommen am Ziel entscheidend abhängt.

Früher eine häufige Art des Reisens, stellt das Wanderreiten heute hauptsächlich eine Freizeitbeschäftigung dar.

Formen

Wander-Ritt

Viele Wanderritte dauern ein Wochenende oder sie sind Kurzurlaube zwischen einer Woche und zwei Wochen Dauer.
Meist wird in kleinen Gruppen von 2-7 Reitern im Freundeskreis oder mit Stallkollegen geritten.

Weitreiten

Eine besondere Form des Wanderreitens ist das „Weitreiten“. Dieser (relativ neue) Begriff bezeichnet Wanderritte mit mehr als 1.000 Meilen (1.600 Kilometer) Länge.

Als weitester Ritt der Geschichte gilt der von George und Charlie Beck, Jay Ransom und Raymond Rayne (1912) durch alle unteren 48 Staaten der USA (20'352 Meilen).
Der Schweizer Felix Tschifelly ritt vom 23. April 1925 bis zum 29. August 1928 16'000 km von Buenos Aires nach New York.
Günter Wamser ließ sich durch diese Pioniertat anregen und startete 1994 zu einem Ritt von Feuerland nach Alaska; 2007 legte er einen Bericht über die ersten 20.000 km bis zur Grenze von Mexiko zu den USA vor. 2010 folgte der Bericht über die weiteren 5.000 km durch die Rocky Mountains.

Eine internationale Vereinigung der Weitreiter ist „The Long Riders Guild“ mit Sitz in den USA.
Österreicher, die sich eine Mitgliedschaft in der „Long Riders Guild“ aufgrund ihrer Leistungen erworben haben sind Evelyn Landerer (Mongolei, Sibirien) sowie Horst Hausleitner und Esther Stein (Afrika). Letzteren gelang es 2003, den afrikanischen Kontinent von Südafrika bis nach Kenia auf den Rücken von zwei Pferden und einem Packpferd ohne technisches Begleitteam zu durchqueren. Für die 5.000 Kilometer lange Strecke benötigten sie mehr als elf Monate. Dabei ritten sie durch Südafrika, Botswana, Sambia, Tansania und Kenia.

Stern-Ritt

Die Reiter beginnen ihren Ritt einzeln oder in Gruppen an ihrem Wohnort und treffen sich nach einigen Tagen oder Wochen am Zielort zu einem Reiterfest.

Wander-Ritt mit Trossbegleitung

Da heute den meisten Reitern Pferdetransportmöglichkeiten zur Verfügung stehen, werden die Tiere und die Ausrüstung häufig zum  Startpunkt eines Wanderritts transportiert. Die Transporter können die Reiter unterwegs begleiten und unterstützen. Oft werden auch eintägige Rundritte von einem festen Standort oder Ferienquartier aus unternommen.

Das ermöglicht den Zugriff auf mehr Ausrüstung, ist komfortorientierter und gibt mehr Sicherheit. Im engeren Sinne des selbständigen Bewältigens der Strecke und des Auf-sich-gestellt-seins von Reiter und Pferd wird diese Art des Reitens oft nicht mehr als Wanderreiten bezeichnet.

Wander-Ritt kommerziell

Wanderrittführer bieten geführte Ritte an, grösstenteils von Wanderrreitstationen aus. Hier sind oft auch ausgebildete Wanderreitpferde und die erforderliche Ausrüstung zu bekommen. Sattelfestigkeit oder das Absolvieren eines Einführungskurses wird dabei vorausgesetzt. Teilweise ist es auch möglich mit eigenen Pferden teilzunehmen. Diese Ritte variieren in den Inhalten je nach Veranstalter von „all-inclusive Schlemmerritten mit Fünf-Sterne-Hotelübernachtung“ bis hin zu Übernachtungen in der freien Natur. Leistungsumfang, Ausbildungsniveau der Rittführer und der Pferde, Preise und Qualität unterscheiden sich erheblich.

Auch bei einigen auf Reiterferien spezialisierten Reiseveranstaltern kann man verschiedene Formen von Wanderritten buchen.

Technik

Die Hauptgangart beim Wanderreiten ist der Schritt, wobei abhängig von der Pferderasse und dem Trainingszustand eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 5 bis 6 km/h in Bewegung erreicht wird. Regelmässige Führstrecken entlasten nicht nur den Pferderücken, sondern ermöglichen es auch dem Reiter, die Beine zu vertreten und beugen so Kniebeschwerden vor.

Da Wanderreiten eher eine Form von Erlebnisurlaub ist und kein Hochleistungssport, stehen die Kilometer-Leistungen nicht im Vordergrund. Die durchschnittliche Tagesdistanz auf einem Wanderritt beträgt zwischen 20 und 30 Kilometer - abhängig vom Gelände, der Kondition von Pferd und Reiter und der Verfügbarkeit von Übernachtungsmöglichkeiten. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit einschließlich Pausen von etwa 4 bis 4,5 km/h sind die Reiter dabei zwischen 5 und 8 Stunden unterwegs.

Weiterführende Informationen

Wo Wer und Was

www.abenteuerreiter.de

Günter Wamser, Sonja Endlweber, mail info(at)abenteuerreiter.de

Mit Pferden und Hund von Argentinien nach Alaska

www.wanderreiterweb.de

Harald Müller
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