Rund um die Schweiz - Eine Reise im Grenzbereich

Büren - Pontarlier

Büren - Pontarlier

Trotz anfänglichen Bedenken habe ich mich entschlossen, die Reise mit meinem Liegerad zu machen. Es ist ein Liegerad des Typs Aeroproject mit 24 Gängen und einer Federgabel. Hersteller ist die Firma Harig in Deutschland.

Frühmorgens - es ist kaum hell geworden - mache ich mich auf den Weg. Bei Lucelle im Jura überschreite ich die Grenze zu Frankreich. Es geht durch den für seine frittierten Karpfen berühmten Sundgau. Die zahlreichen kleinen Teichen in dieser Region von Frankreich liefern den dazu erforderlichen Nachschub. Dann kommt endlich die Sonne und wärmt meine von der Morgenkälte durchfrorenen Knochen - ein wahrer Genuss!

Liegeräder sind ideal für faule Leute. Statt am Morgen aufzustehen, kann man sich einfach umbetten und damit gleich liegen bleiben! Die interessante Landschaft des Jura versöhnt mich mit der Tatsache, dass die Temperatur mittlerweile kräftig gestiegen und der Weg zum Tagesziel noch weit ist. Unterwegs treffe ich Herrn J.L. Crelier aus Bure, der mich prompt zum Mittagessen zu sich nach Hause einlädt. Herzlichen Dank!

Nach zwei Stunden bei Fisch, Wein und interessanten Gesprächen geht es weiter. Die Hitze ist aber inzwischen nahezu unerträglich geworden. Es fällt mir schwer, die Kühle des Hauses und die kalten Getränkeflaschen gegen die Hitze des Asphalts einzutauschen. Eine zusätzliche Belastung stellen die oft unterschätzten Juraberge dar. Die kleinen Strassen überwinden grössere Höhendifferenzen. Und einige davon sind so steil, dass ich erhebliche Mühe habe, sie mit dem Liegerad zu erklimmen. Die Hühner auf einem Miststock gleich neben der Strasse haben aber offensichtlich die zu überwindenden Höhendifferenzen und Steigungen einwandfrei im Griff. Etwas Unbehagen verursachen mir auch die grossen Holztransportlastwagen. Ihre Räder überragen meinen Kopf um Einiges. Ich und mein Liegerad samt Fahrer könnten problemlos darunter durchfahren. So bin ich denn froh, am Abend des ersten Tages in Maiche angekommen zu sein. Auch ein Hotelzimmer habe ich nach einigem Suchen gefunden. Die nach wie vor brütende Hitze trocknet meine ausgewaschenen Kleider und Socken im Nu.

Im Sommer wird es am Morgen bereits um halb fünf hell. Ein früher Start ist ideal, um der Tageshitze wenigstens zu Beginn etwas entgehen zu können. Ab zehn Uhr wird es warm, ab elf Uhr ist es heiss! Wegen der sehr belastenden klimatischen Bedingungen trinke ich bis zu neun Liter am Tag. Wasser in jeder Form ist hochwillkommen. Jeder Brunnen wird angesteuert, die Vorräte werden ergänzt. Ich habe dann allerdings doch einige Hemmungen zu überwinden, bevor ich meine Trinkflaschen an der "Quelle" mit dem pissenden Männchen auffülle. Der Wirt in einem Restaurant wartet auf meine (nicht vorhandenen) drei Begleiter, da ich gleich nach dem Eintreten vier Flaschen Orangina bestelle. Ich brauche die aber alle für mich allein!

Ich habe dauernd das Gefühl, auf meinem Liegerad dahinzuschmelzen oder zu verdursten.

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